Deafpower 1998

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Samstag, 31. Juli 2004



03rd, 2004 - 20:32
Meister und Geselle quälen behinderten Azubi mit 90-cm-Zange
Wieder erschüttert ein Folter-Skandal die Stadt Hildesheim (Niedersachsen): Ein Meister (45) und sein Geselle (57) sollen gemeinsam einen behinderten Auszubildenden (22) gequält haben.

Der Junge, der im Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte lernte, musste sich eine 90 Zentimeter lange Zange um den Hals legen lassen, deren Enden seine Peiniger dann zusammenschweißten. Das berichtet die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“.

Der Skandal schockt das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte (LBZH). Direktor Joachim Seifert sagte der Zeitung: „Der Meister war 16 Jahre bei uns, hat gut gearbeitet. Seine Auszubildenden hatten gute Ergebnisse.“

Doch am 29. Juni drehte der Mann durch. Einer der Schüler hatte wohl eine Zange nicht richtig gesäubert. Der Junge hörte schwer, galt als lernschwach, ein Außenseiter, der am LBZH eine Metall-Ausbildung machte.

Der Meister legte dem 22-Jährigen die 90 Zentimeter lange Tiegelzange um den Hals. Seinem Gesellen befahl er, die Enden zusammenzuschweißen.

Das Opfer schrie, flehte seine Peiniger an, aufzuhören. Schließlich gelang ihm die Flucht in den Verwaltungstrakt. Der Auszubildende, die Zange wie ein Joch am Hals, rannte zum Direktor. Der traf in der Werkstatt auf eine lachende Gruppe.

Seifert zur „Hildesheimer Allgemeinen Zeitung“: „Die Mitschüler haben das als Jux aufgefasst, genau wie die beiden Ausbilder.“

Das Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte in Hildesheim

Der Meister musste die Zange mit einer Trennscheibe öffnen, dann wurden er und sein Geselle gefeuert. Job weg, Hausverbot. Keine 90 Minuten nach der Tat. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.